Im Bereich Ernährungswissen stelle ich euch auf dem Blog verschiedene Lebensmittel-Zusatzstoffe vor. Wie werden sie hergestellt und wofür verwendet? Wie gefährlich sind sie wirklich? Oder können sie unbedenklich konsumiert werden? Eine Übersicht über alle Beiträge findet ihr hier. In diesem Artikel geht es um Pektin.
Was ist Pektin?
Pektin ist ein langkettiges Kohlenhydrat, welches natürlicherweise in Pflanzenwänden vorkommt. Der Ballaststoff ist unverdaulich, da die Verdauungsenzyme im Körper ihn nicht abbauen können. Pektin wird aus Apfelresten bei der Apfelsaftpressung gewonnen, sowie aus Schalen von Zitrusfrüchten und Zuckerrübenschnitzeln. Bei den sogenannten amidierten Pektinen erfolgt eine zusätzliche Behandlung mit Ammoniak. Dadurch erhält der Stoff verbesserte lebensmittelchemische Eigenschaften und ist somit flexibler einsetzbar.
Verwendung
Pektin kann Wasser binden und findet deswegen vor allem als Bindemittel bzw. Geliermittel Verwendung. Zudem verhindert es das Ausflocken von Eiweiß in Milchprodukten. Häufig zu finden ist es in Marmeladen, Konfitüren, Gelees, Fruchtsäften, Backwaren, Gelierzucker und Milchprodukten. Ferner wird als Medikament bei Metallvergiftungen eingesetzt. E440 ist ohne Mengenbeschränkung zugelassen, allerdings dürfen amidierte Pektine nicht in Bio-Produkten verarbeitet werden.
Ernährungsphysiologische Bewertung
Pektin als natürlicher Pflanzenbestandteil gilt als unbedenklich.
Liebe Lisa,
erst einmal danke für deine informativen Beiträge! 🙂
Mich würde interessieren, was es mit den amidierten Pektinen genauer auf sich hat… Ammoniak klingt für mich ehrlich gesagt eher ziemlich abschreckend…
Ich wäre dankbar für eine Antwort!
Liebe Grüße
Ronja
Liebe Ronja,
genau kann ich es dir leider auch nicht sagen.
Grundsätzlich ist eine Amidgruppe in einem Molekül (so liegt das Ammoniak hier vor) erst mal nicht schlimm, sie kommen beispielsweise auch in Eiweißen vor. Letztendlich ist entscheidend, wie das Nahrungs-Molekül im Zuge der Verdauung abgebaut und in kleinere Bestandteile heruntergebrochen wird.
Grundsätzlich werden alle Zusatzstoffe vor der Zulassung in der EU akribisch geprüft. So weit ich weiß, geschieht die Amidierung bei Pektinen aus lebensmitteltechnologischen Gründen. Was für eine Auswirkung das dann auf die Ernährung bzw. die Gesundheit hat, kann ich dir leider nicht genau sagen (ist nicht mein Spezialgebiet :)). Schädlich ist es bestimmt nicht, aber ob es wirklich nötig ist, das ist eine andere Sache…
Liebe Grüße
Lisa